Dienstag, 30. April 2013 gegen 9.45 Uhr in der Pelikannenstrasse 10 in Zürich, Schweiz
Ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde: Ich durfte den Tesla Model S Performance näher kennen lernen und probefahren.
Nach der freundlichen Begrüssung, dem Kaffee und den Formalitäten wurde uns das Auto erstmal von aussen näher gebracht. Diverse Fragen kompetent beantwortet – stylisch mit iPad-Unterstützung. Meine Frage, wieso das Auto als 5+2 beworben wird, wurde auch exemplarisch beantwortet: Zwei Kleinkinder haben rücklinks im „Kofferraum“ Platz. Volvo soll das auch mal angeboten haben. Versicherungstechnisch ist es aber eher kritisch. Aber es ist machbar, sieben Leute so zu transportieren. Und wir reden hier nicht von einem SUV, sondern von einem Sportwagen im edlen Design. Der Tesla Model S erinnert optisch an einen Jaguar oder Aston Martin – behält aber dennoch seine Eigenständigkeit. Der 85kW/h Akku kann innerhalb von vier Stunden aufgeladen werden. Theoretische Reichweite bei kontinuierlichen 88km/h sind mit 480km angegeben. Praktisch sind bei Schweizer Fahrweise locker 320 – 400km drin. Das hier die Rede von einem Elektroauto ist, sollte spätenstens jetzt klar sein!?
Nach dem Aussencheck durfte ich endlich auf dem Fahrersitz platz nehmen. Der nette Tesla-Mitarbeiter erklärte uns von der zweiten Sitzreihe aus das Interieur. Neben der standardmässigen Luxusausstattung war mein Augenmerk auf die „Zentrale“ gerichtet: Der 17″ Touchscreen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben nur die Fensterheber und Zentralverriegelung/Spiegel mechanische Knöpfe. Der Rest kann komplett über den Monitor eingestellt werden. Radio, Navigation, Klima, Dach, Licht, Google-Maps, vollwertiger Browser, Internet-Radio, Energieverbrauchs-Diagramme etc. Da schlägt das Techie-Herz höher. Ich glaube das, und das Antriebskonzept ist das, was das Besondere am Tesla Model S ausmacht.
Neben dem grossen Monitor, informiert ein 3-Zonen Display, da wo normalerweise der Tacho, Drehzahlmesser usw. zu finden sind. Die Zonen sind per Wahlräder vom Lenkrad aus beleg- und steuerbar. Das GUI erinnert sehr stark an stylisches Apples Design. Die Benutzung des Touchscreens ist durchdacht und selbsterklärend. Licht- und Dachsteurung wird am gerenderten Model S Fotos visuell dargestellt. Blinkt man, leuchtet der Blinker im Takt auf dem 3D-Auto am Monitor mit. Welches Licht gerade an ist, ist auch so erkennbar u.v.m.
So, nach dem zweiten Kaffee wurde das Auto endlich raus auf die Strasse gebracht. Es ging erstmal zur Einführung zu Dritt ums Karree. Ich habe es zuerst gar nicht begriffen, wie man das Auto „startet“. Es ist eine Umstellung. Sobald man im Auto sitzt, ist das Auto startklar – startklar im Sinne von Fahrstufe auf D und „Gas“ geben. Das Fahrzeug ist leise – nur Reifen- und Aussengeräusche sind hörbar. Das Fahrgefühl ist einmalig. Dadurch, dass man nur „einen Gang“ hat, verspürt man keine Gangwechsel und man hat das „fährt wie auf Schienen“-Gefühl. Ungewohnt ist die einstellbare Bremswirkung, wenn man das Gaspedal hebt. So benötigt man selten die richtige Bremse. Das Fahrwerk lässt sich per Touchscreen verstellen, dadurch hebt und senkt sich die Karosserie um ein paar Zentimeter. Das Lenkrad lässt sich auch in leicht , Standard und direkt einstellen. Nach etwas rumspielen, habe ich alles auf Standard gelassen und es als gut befunden. Nachdem der Mitarbeiter uns dann das Auto alleine überlassen hat, ging es erst richtig los. Erstmal raus aus der Stadt. Nach einer gewissen (kurzen) Eingewöhnungsphase fuhr sich der Tesla überragend gut. So entspannt fährt sich kein anderes Auto. Es klingt vllt. komisch, aber man hat auch ein gutes Gefühl, weil man weiss, dass man emissionsfrei Spass hat. Die Rundumsicht ist gut, was aber dank Sensoren und Rückfahrkamera auch egal ist. Das Bild der Rückfahrkamera hatte ein HD-ähnliches Bild, sehr gut aufgelöst und sehr klar.
Auf der Suche nach einer Foto-Location fuhren wir kurz raus aus Zürich und erlebten dort unseren ersten und letzten negativen Moment. Den Wahlhebel auf P und Tür auf… in dem Moment, wo ich meinen Hintern von Sitz hob, ging lautstark die Alarmanlage los. Hup- und Lichtkonzert mitten auf einer Waldstrasse, in einer Kurve. Super Sache! Nach einer Schocksekunde war klar, warum: „Key isn’t inside“ sagte uns das Sytem. Also Tür zu und ein paar hektische Wahlhebelbewegungen und es war wieder Ruhe. Kurzer Anruf bei Tesla und 20min später hatten wir den Schlüssel im Auto. Der Mitarbeiter entschuldigte sich und erklärte uns, dass Problem sei bekannt, und man arbeite daran. Weil normalerweise meldet sich das System, sobald der Schlüssel ausserhalb des Fahrzeugs ist … in meinem Fall (Subaru Legacy) piept und blinkt es.
Nun gut. Nach der Zwangspause, die ich für ein paar Fotos nutzte (das Fotowetter war bescheiden), ging es dann weiter, wieder zurück in die City. Auf einer langen Geraden kam dann das Autokind in mir durch und es wurde mal kurz das obligatorische 0-100km/h Spiel durchgeführt. Letztes Jahr durfte ich einen Mercedes SL 500 fahren, der war mit 5.1sek angegeben. Aber diese Beschleunigung des Elektroautos ist anders – brachial. Laut der Tesla-Webseite soll das Model S Performance also die 85kW/h-Variante nur 4.1sek auf 100km/h benötigen. Und ich glaube das!
Zurück in der City, genossen wir noch etwas das gemütliche cruisen durch die Strassen Zürichs. Kurzen Halt am See und schon mussten wir wieder zurück, dass Auto abgeben.
Bei dem dritten Kaffee folgte noch ein kleines Interview und wir erfuhren noch die Details über Tesla ansich, dem Verkaufskonzept in der Schweiz, Lieferfristen, Servicenetzwerk und und und …
Alles in allem ein wunderbarer Vormittag 😉
PS.: Ein grosses Dankeschön geht noch an Damian für das Ausleihen des Polfilters. Danke 😉
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