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Schneller, höher, weiter – die Sache mit der Fitness

Seit den Sommerferien läuft es mit der Fitness irgendwie anders. Ich habe ein Tief, was den (geplanten) Muskelaufbau angeht, und habe meine sportlichen Aktivitäten öfters überdacht und bin nun an einem Punkt angelangt, wo ich sagen kann/muss: Sportliche Aktivitäten sollen Spass machen und kein Wettkampf gegen mich oder andere sein. Ich muss nicht höher, weiter und schneller … ich bin kein Leistungssportler.

 

Aber fangen wir vorne an:
Ich halte mein Gewicht nun seit 1,5 Jahren. Es schwankt immer um die 80 bis 82 kg. Ich tracke meine Ernährung seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Die Ernährungsumstellung hat einen festen Stellenwert in meinem Leben gefunden. So auch die wöchentliche Dosis Bewegung. Nur ist das mit dem Sport nun anders: Früher habe ich Sport gemacht, um abzunehmen… immer mehr, um noch schneller weniger zu wiegen. Irgendwann wurde es zur Sucht. Egal was, Hauptsache Kalorien verbrennen – manchmal 3x am Tag. Ich joggte, fuhr Fahrrad oder Inliner, Vitaparcour, das volle Programm. Ich stemmte zuhause Gewichte, und quälte mich. Nahm (unverträgliche*) Supplemenes und merkte nach einer Weile: Das ist nicht das, was ich auf Dauer machen will. Sicher ist es immer gut, ein Ziel vor Augen zu haben. Aber rückblickend habe ich das ja schon erreicht: Ich habe 28 kg abgenommen und bin ein anderer Mensch geworden.

Das ich es schaffen könnte, mit 42 Jahren noch Muskeln aufbauen um ein kleiner Schrank zu werden, sicher ist das machbar – aber wozu. Für wen? Ich sehe es so, das Sport/Fitness Spass machen sollte… im Einklang mit sich und der Umwelt. Muskeln bringen mich nicht weiter, im Gegenteil, sie verpflichten, sie wollen gepflegt werden. Und da ich Fitnessstudios hasse, ist das keine Option. Und zu Hause müsste ich mich verwinden, um das zu erreichen. Motivation ist nicht gegeben.

Bildschirmfoto 2015-09-05 um 21.03.10Ich versuche seit zwei Wochen mein Verhältnis zum Sport zu ändern. Vllt. geht es nur mir so, aber ich habe wirklich jeden Meter mit Runtastic getrackt. Erstens, um die Route zu vermessen, und 2. die sportliche Weiterentwicklung im Auge zu haben. Jede Pinkelpause und Unterbrechung (Ampelphase, Schiebepassage) erhöhten den Druck, sie versauten mir die tolle Durchschnittszeit. Das ist nun anders: Ich habe meinen Runtastic-Account vor 1,5 Wochen gelöscht. ** Ich laufe oder fahre nun nur mit Musik oder Podcast auf den Ohren durch die Gegend. Viel entspannter und befreiter … Pausen auf einer Bank, um die Umwelt aufzunehmen, entspannen mich. Und darum geht es doch: Entspannung, den Kopf vom Alltag frei machen sowie sich und dem Körper etwas Gutes tun. Gesund leben. Nicht irgendwelchen Zeiten nachjagen, noch besser werden, egal, was es kostet … das können die (Freizeit)-Leistungssportler machen. Man ist kein Verlierer, nur weil man sich mit dem Erreichten zufrieden gibt. Zum Beispiel bin ich nun zwei Mal auf Arosa mit dem Rennvelo gewesen, bei der zweiten Runde, war ich knapp 10min schneller – na und!? Die Strecke ist dennoch die Gleiche (wunderschöne Bergpanoramen). Das Jetzt erleben, nicht das Ziel starr vor Augen haben.

Sport machen, weil man will, nicht weil man muss!

 

 

Links, die das Thema begleitet haben:
Läuft, und nun?
Trimm Dich krank: Gesundheitliche Schäden durch Freizeitsport

 

* Die BCAAs haben bei mir eine Hautreaktion hervorgerufen und eine Pickelbildung auf dem Rücken zur Folge. Ich habe sie abgesetzt und alles war wieder gut.
** Ich habe auch aufgehört mit Runstatic zu tracken, da weder aufgezeichnete Höhenmeter noch verbrannte Kalorien stimmten. Somit sind die Daten völlig wertlos. Am Anfang hat es mir aber geholfen, um einen Überblick meiner Fitness zu erlangen … gerade in Verbindung mit dem Puls-Brustgurt. 

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Veröffentlicht unter Aktiv, Privates

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