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Projekt «Vintage Hifi» #12

Lange nichts mehr geschrieben. Letzte Woche gab es wieder ein paar Veränderungen im Setup.

Neue Lautsprecher
Da die Cabasse Clipper ein Zufallstreffer waren und akustisch nicht optimal für den kleinen «Hörraum» passten, entschied ich mich nach langem hin und her sie zu verkaufen. Ich fand einen netten und würdigen Käufer. Zwei Wochen lang suchte ich nach einem Nachfolger. Es sollte ein Kompaktlautsprecher werden … denn im kommenden Hörraum ist noch weniger Platz.

Hier eine Auswahl, die ich empfohlen bekommen und recherchiert habe:
Dali Ikon 1, Elac BS 244, Phonar Veritas m4 NEXT, Nubert NuLine 34, nubert nubox 381, Focal Aria 906, Focal Chorus 807V, Focal Aria 905, Focal Chorus 706/705, KEF Q300, JBL Ti1000 oder wieder meine ersten „HighEnd“-Boxen, die B&W CDM 1

Wer die Wahl hat, hat die Qual
Sie sollten also klein sein, gut klingen und optisch zum bestehenden Setup passen. Und obendrein das festgesetzte Budget nicht übersteigen. In der Auswahl sind Lautsprecher, die mir zu teuer und – so komisch es klingen mag – zu gut für meine Anlage waren. Ich habe Testberichte studiert und die Preise sondiert. Schlussendlich habe ich eine Bauchentscheidung getroffen, und gebrauchte HighEnd-Lautsprecher für kleines Geld gekauft.

Ruark CL10
Ruark CL10

Ruark Acoustics CL10
Wie klingen sie? Nach etwas Positionstuning: Verdammt gut! Sie stehen nun ca. 65cm von der Wand entfernt und mit einem Abstand von 2.1m, leicht angewinkelt zum Hörzentrum im Raum. Ich habe mich vorher mit einem audiophilen Bekannten unterhalten, und er beschrieb ein Erlebnis, welches ich mit den neuen Lautsprechern nachvollziehen konnte.

Ich habe meine Musik neu entdeckt. Ich konnte Details hören, die vorher untergegangen sind. Es tat sich eine neue Bühne auf, die mir die alten Lautsprecher nicht bieten konnte. Es kommt natürlich auf die Qualität der Musik bzw. der Aufnahme an. Schlecht aufgenommene Musik klingt weiterhin schlecht. Aber audiophile Leckerbissen (siehe unten) erstrahlen in neuem Glanz. Ich übertreibe natürlich voller Euphorie. Denn meine Anlage ist weit von super klingendem HighEnd entfernt. Wie mögen dann Anlagen im Wert von zig Tausend (‚$Währung‘) klingen!?

Ortbarkeit hat sich extrem verbessert. Die CL10 isoliert die Instrumente nun sehr schön und staffelt sie auch sehr gut in den Raum. Die beschriebene Bühne ist teilweise so extrem gross, dass ich 2-3 Mal das Gefühl eines 5.1-Effekt hatte. Ich weiss nicht, ob ihr das kennt: Du hörst Musik, und auf einmal denkst du, draussen, oder der Nachbar macht Geräusche und du willst leiser machen… dabei ist es DEINE Musik. Soviel Bühne!

Hall und Raumeffekte höre ich nun, die ich sonst nur über Kopfhörer vernommen habe (natürlich immer noch weniger, als über Kopfhörer… aber immerhin). Der Tiefton ist je nach Aufnahme verdammt gut. Das Bassfundament ist viel grösser, als die kompakten Masse der CL10 es vermuten lassen. Der sonore Ton und das schnalzene Spiel von einem Contrabass kommt verdammt gut. Tiefbassorgien unterhalb von 40Hz bei vollem Pegel sind natürlich nicht zu erwarten. Aber macht man die Augen zu, klingen die CL-10 verdammt gross und erwachsen.

Die Mitten sind teilweise prägnant, aber nicht wirklich störend. Da ich viel Jazz, Klassik mit Vocals höre, passt das eigentlich recht gut zusammen. Die Hochtöne sind sehr zart und ausgewogen. Der Klang der Triangel kommt so plastisch und feinfüllig rüber, dass man Gänsehaut bekommt 😉

Nun gut, genug gefasselt… Alles in allem: Der CL10 von Ruark Acoustics ist ein super Schallwandler, der akustisisch sehr gut zu meinem Setup passt. Ich hoffe, dass er in der neuen Wohnung genauso gut klingt!

Getestet habe ich mit verschiedenen Musikrichtungen:

«You Look Good to Me» von Oscat Peterson – We Get Requests
«Winter» von Patrica Barber – Modern Cool
«Autumn Leaves» von Patricia Barber – Nightclub (MFSL)
«Flamenco Sketches (Alternate Take)» von Miles Davis – Kind of Blue (1997 Remaster)
«Dante’s Prayer»  von Loreena McKennitt – The book of secrets
«The Girl In The Other Room» von Diana Krall – The Girl In The Other Room (2004)
«In Any Tongue» von David Gilmour – Rattle That Lock (2015)
«The Grid» und «Recognizer» von Daft Punk – Tron Legacy
«Allan Taylor – Colour To The Moon» aus B&W Audiophile Recordings vol. 2 (2003)
«In Your Wild Garden» von Josefine Cronholm & Ibis – Wild Garden (2002)
«Keith don’t go» von Nils Lofgren – Acoustic
«Heartbeat» von Antonio Forcione- Live! aus Naim Records Audiophile
«Mike Silver – Old Fashioned Saturday Night» aus Bowers & Wilkins – Very Audiophile New Recordings
«Solveig’s Song» – Grieg – Peer Gynt Suite, Op. 23

Ruark CL10
Ruark CL10

 Specifications: Ruark CL10

  • System Type: Bass Reflex, 2-Way
  • Cabinet: Bookshelf/standmount, reflex system featuring ADT technology. Critically damped
    multiple layer differential construction, with full internal bracing system.
  • Tweeter: 28mm silk dome with damped rear chamber to eliminate reflections and internal
    resonance. Ferro-fluid cooled and damped aluminium voice coil.
  • Bass/Mid: 180mm precision die cast low reflection chassis mounted with rigid air-dried and
    treated pulp paper cone terminated to a low loss pure rubber surround. Long throw
    40mm diameter 2-layer voice coil on Kapton former for excellent linearity and electrical
    properties. Fully optimised vented magnet assembly.
  • Crossover: Precision audio grade components (7 element) Crossover point 2.7 kHz
  • Input Terminals: 2 Sets Gold plated bi-wire configuration
  • Frequency response: 45Hz – 20KHz +/- 3dB (free space conditions)
  • Nominal Impedance: 6 ohms
  • Amplifier requirements: 25 – 150 watts
  • Sensitivity: 87dB/watt @ 1m
  • Dimensions H x W x D: 35 x 22.5 x 28cm
  • Weight each unpacked: 10 Kg
  • Finishes: Steamed Beech, Natural Cherry and Rosewood
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Veröffentlicht unter Allgemein, HiFi, Musik, Privates, Technik

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