Es ist bedauerlich, aber leider keine Seltenheit, dass Betrüger die Bekanntheit von Prominenten ausnutzen, um betrügerische Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Solche «Fakewerbungen» oder «Fakeinterviews» zielen oft darauf ab, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, indem sie behaupten, dass bekannte Persönlichkeiten bestimmte Produkte unterstützen oder an Investitionen beteiligt sind.
Diese Art von Betrug kann äusserst schädlich sein, da sie nicht nur den Ruf der Prominenten beschädigt, sondern auch den Betroffenen erhebliche finanzielle Verluste zufügt. Es ist daher wichtig, immer skeptisch zu sein, wenn man auf scheinbar sensationelle Nachrichten stösst, insbesondere wenn es um Investitionen geht, und die Informationen gründlich zu überprüfen. Verlässliche Informationen sollten immer aus vertrauenswürdigen Quellen stammen.
In den letzten Jahren ist eine alarmierende Anzahl von gefälschten Werbeanzeigen im Internet aufgetaucht, in denen prominente Persönlichkeiten angeblich lukrative Investmentmöglichkeiten anpreisen. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch um eine weitreichende Betrugsmasche (Scam), bei der ahnungslose Anleger in die Falle gelockt werden.
Die Masche: Gefälschte Promi-Werbung
Die Betrüger nutzen manipulierte Bilder und Zitate von bekannten Persönlichkeiten wie DJ Bobo, Roger Federer oder Mona Vetsch, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Sie versprechen hohe Gewinne mit minimalem Aufwand durch Investitionen in Kryptowährungen oder andere finanzielle Produkte. In Wahrheit gibt es jedoch keine Auszahlung; das Geld der Opfer verschwindet einfach.
Das Netzwerk dahinter
Hinter dieser Masche steckt ein komplexes Netzwerk, das von Zypern aus operiert. Eine zentrale Figur in diesem Netzwerk ist die Firma K.C. Firiakis Services Ltd., die in Zusammenhang mit mehreren betrügerischen Plattformen steht. Diese Firma, geleitet von einem Geschäftsmann aus Zypern, betreibt offenbar die Verwaltung und Koordination der Betrugsoperationen. Obwohl K.C. Firiakis Services Ltd. jegliche Vorwürfe abstreitet, zeigen Recherchen, dass ehemalige Mitarbeiter detaillierte Tätigkeitsbeschreibungen abgegeben haben, die die Verbindungen zu den betrügerischen Plattformen belegen.
Die Methoden und die Folgen
Die betrügerischen Plattformen scheinen eine standardisierte Vorgehensweise zu haben: Sobald eine Plattform auffliegt und negative Berichterstattung erfolgt, wird sie geschlossen und unter einem neuen Namen neu gestartet. Diese Vorgehensweise schützt die Drahtzieher vor rechtlichen Konsequenzen und ermöglicht es ihnen, die Masche ungestört weiterzuführen. Ein bekanntes Beispiel ist die Plattform 24Option, die nach einer investigativen Recherche aufgelöst wurde, nachdem zwei Mitarbeiter in Deutschland wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt wurden.
Die Opfer
Die Opfer dieser Betrugsmasche sind oft normale Menschen, die durch die falschen Versprechungen angelockt werden. Ein betroffenes Opfer hat beispielsweise sein für die Pension vorgesehenes Geld verloren und sieht keine Möglichkeit, rechtlich gegen die Verantwortlichen vorzugehen, da die Plattformen oft nicht greifbar sind.
Fazit
Die Enthüllungen über das Netzwerk hinter den gefälschten Promi-Werbungen zeigen, wie wichtig es ist, Vorsicht bei Online-Investitionen walten zu lassen. Selbst wenn bekannte Gesichter für ein Produkt werben, sollten Anleger immer skeptisch sein und gründlich recherchieren, bevor sie Geld investieren. Die Verantwortlichen hinter diesen Betrügereien nutzen geschickt das Vertrauen, das Prominente geniessen, und verschleiern ihre Spuren, indem sie ihre Plattformen regelmässig neu starten. Diese Betrugsmasche verdeutlicht die Notwendigkeit schärferer Regulierungen und einer besseren Aufklärung der Öffentlichkeit, um solche kriminellen Aktivitäten zu unterbinden.
Mein Meinung:
Die Problematik betrügerischer Anzeigen ist vielschichtig und erfordert eine koordinierte Anstrengung von Plattformbetreibern, Nutzern und Gesetzgebern. Es ist entscheidend, dass Plattformen ihre Massnahmen zur Identifizierung und Entfernung solcher Inhalte intensivieren. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, da Anzeigen, unabhängig von ihrer Seriosität, eine wesentliche Einnahmequelle darstellen. Aus Profitgründen werden oft auch zweifelhafte Anzeigen toleriert, was diese Praxis für Betrüger attraktiv macht.
Nutzer sollten wachsam bleiben und sich nicht von vermeintlich verlockenden Angeboten täuschen lassen. Ein gesundes Mass an Skepsis hilft, betrügerische Angebote zu erkennen. Der allgegenwärtige Missbrauch des Werbe- und Trackingsystems ist für viele ein Ärgernis. Ich persönlich finde diese Praxis abstossend und benutze den eBlocker und uBlockOrigin, um mich vor dem Übermass an unerwünschter Werbung und Tracking zu schützen. Ohne solche Tools wäre das Surfen im von Werbung und Trackern durchsetzten Internet für mich unerträglich.
Quellen:
https://www.srf.ch/news/schweiz/investment-abzocke-das-geheime-netzwerk-hinter-den-gefaelschten-promi-werbungen
https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/kassensturz/investitionsfallen-im-internet-fake-promis-treiben-als-lockvoegel-anleger-in-den-ruin
https://www.srf.ch/news/gesellschaft/werbung-auf-sozialen-medien-fakes-mit-srf-moderatoren-das-steckt-hinter-der-betrugsmasche