Heute ist der Tag der Deutschen Einheit – ein Feiertag, der offiziell den Zusammenschluss von Ost und West symbolisiert.
Für viele ein Grund zum Feiern, für mich jedoch ein Tag mit gemischten Gefühlen. Als in der #DDR Geborener und Aufgewachsener habe ich die #Wende miterlebt und erfahre bis heute die Unterschiede zwischen Osten und Westen. Es fühlt es sich nicht nach Einheit an, sondern eher wie ein Beitritt der DDR in die Bundesrepublik Deutschland, begleitet von einem Ausverkauf dessen, was unsere Identität und Kultur ausmachte. Ein Überstülpen westlicher Strukturen und eine Abzocke der #Ossis – so kam es mir damals vor.
Aber trotz dieses faden Beigeschmacks bin ich dankbar für die Chancen, die mir die „Wiedervereinigung“ bot. Heute lebe ich in der #Schweiz, habe meinen Platz gefunden und lebe in einer Region, die für viele ein Urlaubsparadies ist. Die Entscheidung, 2008 auszuwandern, hat mein Leben positiv verändert. Klar, es läuft gut – materiell und finanziell. Trotzdem frage ich mich manchmal, wie mein Leben aussehen würde, wenn es die DDR noch gäbe. Würde ich vielleicht auch zufrieden in einer Neubauwohnung und einem gebrauchten Trabi vor der Tür leben? Oder liegt es nur am Wandel der Zeit, dass ich diese Gedankenspiele mache?
Zeiten ändern sich, und Menschen mit ihnen. Am Tag der Deutschen Einheit denke ich gerne zurück, reflektiere, was war und was hätte sein können. Dabei empfinde ich Dankbarkeit für das, was ich erreicht habe, aber auch Wehmut für das, was auf der Strecke blieb
Zur Feier des Tages werde ich heute einen schönen DEFA-Film anschauen, um die Atmosphäre dieser Zeit wieder ein wenig aufleben zu lassen. #Ostalgie
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